MAZ 25.11.08

 

WISSENSCHAFT: Institutsbau verzögert sich weiter

Für Kleinmachnower Einrichtung fehlt "genehmigte Bauunterlage"

KLEINMACHNOW - Die geplante Erweiterung des Julius-Kühn-Instituts am Stahnsdorfer Damm in Kleinmachnow verzögert sich weiter. „Die Bemühungen, im Bundeshaushalt 2009 Finanzmittel für den Ausbau des Instituts bereitzustellen, sind gescheitert“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein gestern zur MAZ.

Bereits im Oktober 2007 hatte der Bundestag entschieden, die Kleinmachnower Außenstelle der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft zu stärken. Dort sollen in Zukunft die Institute für Strategien und Folgenabschätzung im Pflanzenschutz sowie für ökologische Chemie, Pflanzenanalyse und Vorratsschutz konzentriert werden. Verbunden damit ist ein Umzug der Außenstelle Berlin-Dahlem nach Kleinmachnow und die Umbenennung der Einrichtung in „Julius-Kühn-Institut“. Für den Ausbau des bestehenden Instituts benötigt der Bund allerdings Flächen, die teils dem Land Brandenburg, teils der Gemeinde Kleinmachnow gehören.

Im Frühsommer dieses Jahres waren die Verhandlungen zum Grunderwerb laut Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) abgeschlossen. Insgesamt soll das Grundstück den Bund 8,5 Millionen Euro kosten. In den Standort Kleinmachnow werden insgesamt 20 bis 30 Millionen Euro investiert und 200 Arbeitsplätze geschaffen.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium habe jetzt aber signalisiert, dass das Bauvorhaben noch nicht „etatreif“ sei, kritisiert Wicklein. Sie bezieht sich auf ein Schreiben der Staatssekretärin Ursula Heinen, nach dem erst nach Vorlage einer „genehmigten Bauunterlage“ die Liegenschaft in Kleinmachnow erworben werden kann. Diese Unterlage sei aber noch nicht erstellt worden. „Nun zeigt sich“, moniert Wicklein, „dass Versprechungen des ehemaligen Landwirtschaftsministers Horst Seehofer nicht eingehalten worden sind.“ Die Verzögerungstaktik gehe zu Lasten der Mitarbeiter des Instituts. Auch Bürgermeister Blasig ist sauer: „Es war genügend Zeit, Detailfragen zu klären.“ Die Verzögerung könne die Gemeinde in finanzielle Schwierigkeiten bringen, weil sie bereits die Kosten für die Grundstückserschließung getragen habe. sti