MAZ 28.10.08

 

WIRTSCHAFT: Ebay hält Europarc die Treue

Deutschlandzentrale des Internetauktionshauses wird aber geschwächt

Vorne baut Porsche sein Zentrum Berlin-Potsdam - im Hintergrund die Ebay-Zentrale im Europarc. Foto: DSJBildvergrößerung

Vorne baut Porsche sein Zentrum Berlin-Potsdam - im Hintergrund die Ebay-Zentrale im Europarc. Foto: DSJ

KLEINMACHNOW - Das Internet-auktionshaus Ebay hat Medienberichte zurückgewiesen, nach denen ein gravierender Personalabbau am Standort der Deutschlandzentrale im Gewerbegebiet Europarc Kleinmachnow-Dreilinden bevorstehe. „Es bleibt dabei, wir müssen acht Prozent der Stellen in Dreilinden streichen, das betrifft ungefähr 100 Mitarbeiter“, sagte Ebay-Sprecher Alexander Witt gestern zur MAZ.

Die „Wirtschaftswoche“ hatte gestern unter Berufung auf „Insider“ berichtet, dass Ebay Deutschland „operativ faktisch zugemacht“ werde. „Das ist Schwachsinn“, so Witt. „Deutschland ist nach den USA der zweitwichtigste Markt für Ebay, deshalb ziehen wir uns mitnichten von hier zurück.“

Der Ebay-Sprecher bestätigte allerdings die Existenz eines Restrukturierungsplans, der auch Dreilinden betrifft. Danach verliert der Standort an der A 115 die Bereiche Marketing und Technik, die nach Zürich und London verlagert werden. Im Europarc verbleiben der europaweite Kundenservice und eine kleine PR-Abteilung. „Doch den Vertrieb wollen wir in Dreilinden sogar ausbauen“, so Witt, außerdem bleibe auch die Ebay-Tochter „Mobile.de“ am Standort. „Wir bleiben im Europarc präsent, die Mietverträge für unsere Bürogebäude sind langfristig“, sagte der Ebay-Sprecher.

Europarc-Geschäftsführer Jacky Starck hält Mutmaßungen über einen Rückzug des Internet-Unternehmens aus dem Gewerbegebiet für „maßlose Übertreibungen“, die dem Klima der Unsicherheit in der derzeitigen Finanzkrise geschuldet seien. „Ebay ist hier mit mehreren kleinen Tochterfirmen und rund 1300 Mitarbeitern gut aufgestellt und das wird im Prinzip auch so bleiben“, sagte Starck gestern zur MAZ. Allenfalls die anvisierte räumliche Erweiterung des Unternehmens, das zuletzt 2004 ein neues Gebäude bezogen hatte, werde in dieser Phase wohl „nicht beschleunigt“. Den Standort Europarc Dreilinden sieht Starck durch die Gerüchte um Ebay nicht beschädigt. „Wir haben trotz der internationalen Krise eine sehr gute Nachfrage nach Büro- und Gewerbeflächen.“ Die Bauvorbereitungen zur Errichtung von zwei neuen Gebäuden würden laufen, außerdem gebe es jetzt die definitive Zusage, dass die Fast-Food-Kette „McDonalds“ demnächst eine Filiale im Europarc eröffne.

Auch Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) warnt vor „Panikmache“. Bereits in der kommenden Woche sei ein Gespräch mit Ebay-Vertretern vereinbart, bei dem es um Verbesserungen am Standort gehe. „Der Europarc hat viele Entwicklungsmöglichkeiten, da ist es keine Katastrophe, wenn sich Ebay zunächst einmal mit dem Status quo begnügt.“

In diesem Zusammenhang verweisen Blasig und Starck auf die Bauarbeiten für das neue Porsche-Zentrum Berlin-Potsdam. Die Erdarbeiten auf einer Fläche von 10 000 Quadratmetern direkt an der A 115 haben laut eines Unternehmenssprechers bereits am 1. Oktober begonnen. Entstehen wird ein zweigeschossiges Gebäude mit Galerie, das eine Fahrzeugausstellung beherbergt. Werkstatt, Waschanlage und eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen komplettieren das Zentrum, das von der Porsche AG selbst betrieben werden soll. Gedacht ist an den Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen. Die Eröffnung des Zentrums ist für Mitte 2009 vorgesehen. (Von Jürgen Stich)

WIRTSCHAFT: Ebay hält Europarc die Treue

Deutschlandzentrale des Internetauktionshauses wird aber geschwächt

 

KLEINMACHNOW - Das Internet-auktionshaus Ebay hat Medienberichte zurückgewiesen, nach denen ein gravierender Personalabbau am Standort der Deutschlandzentrale im Gewerbegebiet Europarc Kleinmachnow-Dreilinden bevorstehe. „Es bleibt dabei, wir müssen acht Prozent der Stellen in Dreilinden streichen, das betrifft ungefähr 100 Mitarbeiter“, sagte Ebay-Sprecher Alexander Witt gestern zur MAZ.

Die „Wirtschaftswoche“ hatte gestern unter Berufung auf „Insider“ berichtet, dass Ebay Deutschland „operativ faktisch zugemacht“ werde. „Das ist Schwachsinn“, so Witt. „Deutschland ist nach den USA der zweitwichtigste Markt für Ebay, deshalb ziehen wir uns mitnichten von hier zurück.“

Der Ebay-Sprecher bestätigte allerdings die Existenz eines Restrukturierungsplans, der auch Dreilinden betrifft. Danach verliert der Standort an der A 115 die Bereiche Marketing und Technik, die nach Zürich und London verlagert werden. Im Europarc verbleiben der europaweite Kundenservice und eine kleine PR-Abteilung. „Doch den Vertrieb wollen wir in Dreilinden sogar ausbauen“, so Witt, außerdem bleibe auch die Ebay-Tochter „Mobile.de“ am Standort. „Wir bleiben im Europarc präsent, die Mietverträge für unsere Bürogebäude sind langfristig“, sagte der Ebay-Sprecher.

Europarc-Geschäftsführer Jacky Starck hält Mutmaßungen über einen Rückzug des Internet-Unternehmens aus dem Gewerbegebiet für „maßlose Übertreibungen“, die dem Klima der Unsicherheit in der derzeitigen Finanzkrise geschuldet seien. „Ebay ist hier mit mehreren kleinen Tochterfirmen und rund 1300 Mitarbeitern gut aufgestellt und das wird im Prinzip auch so bleiben“, sagte Starck gestern zur MAZ. Allenfalls die anvisierte räumliche Erweiterung des Unternehmens, das zuletzt 2004 ein neues Gebäude bezogen hatte, werde in dieser Phase wohl „nicht beschleunigt“. Den Standort Europarc Dreilinden sieht Starck durch die Gerüchte um Ebay nicht beschädigt. „Wir haben trotz der internationalen Krise eine sehr gute Nachfrage nach Büro- und Gewerbeflächen.“ Die Bauvorbereitungen zur Errichtung von zwei neuen Gebäuden würden laufen, außerdem gebe es jetzt die definitive Zusage, dass die Fast-Food-Kette „McDonalds“ demnächst eine Filiale im Europarc eröffne.

Auch Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) warnt vor „Panikmache“. Bereits in der kommenden Woche sei ein Gespräch mit Ebay-Vertretern vereinbart, bei dem es um Verbesserungen am Standort gehe. „Der Europarc hat viele Entwicklungsmöglichkeiten, da ist es keine Katastrophe, wenn sich Ebay zunächst einmal mit dem Status quo begnügt.“

In diesem Zusammenhang verweisen Blasig und Starck auf die Bauarbeiten für das neue Porsche-Zentrum Berlin-Potsdam. Die Erdarbeiten auf einer Fläche von 10 000 Quadratmetern direkt an der A 115 haben laut eines Unternehmenssprechers bereits am 1. Oktober begonnen. Entstehen wird ein zweigeschossiges Gebäude mit Galerie, das eine Fahrzeugausstellung beherbergt. Werkstatt, Waschanlage und eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen komplettieren das Zentrum, das von der Porsche AG selbst betrieben werden soll. Gedacht ist an den Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen. Die Eröffnung des Zentrums ist für Mitte 2009 vorgesehen. (Von Jürgen Stich)