MAZ 19.09.08

 

FINANZEN: Stahnsdorf zahlt bis 2063 Kredite ab

Derzeit 23,6 Millionen Euro Schulden

STAHNSDORF - Die Schulden der Gemeinde Stahnsdorf belaufen sich momentan auf 23,6 Millionen Euro. „Wir sind also keineswegs über den Berg, wie es vielleicht viele Einwohner und die Nachbarkommunen manchmal meinen“, sagte Bürgermeister Bernd Albers jetzt zur MAZ. Allein das Gewerbegebiet, einst Ursache für einen gewaltigen Schuldenberg, belastet Stahnsdorf laut Albers immer noch mit 8,8 Millionen Euro Kreditverbindlichkeiten. Gemeindeeigene Wohnungen in den Ortsteilen Güterfelde, Sputendorf und Schenkenhorst schlagen mit 1,2 Millionen Euro zu Buche.

Größter Brocken bleibt die gemeindeeigene Wohnungsgesellschaft, die den Haushalt mit 13,6 Millionen Euro belastet. „Unsere Tilgung beträgt jährlich rund 244 000 Euro“, sagte Albers. „Wenn wir bei diesem Tempo bleiben, wäre der Kredit in 55 Jahren, also im Jahr 2063 getilgt.“ Der Bürgermeister geht aber davon aus, dass die Gemeinde ab 2010 der Wohnungsgesellschaft jährlich 200 000 Euro zuschießen muss, damit sie stabil bleibt. „Unsere finanzielle Situation sollten diejenigen bedenken, die Forderungen an uns stellen“, so Albers weiter. Denn vor diesem Hintergrund sei es wohl verständlich, dass Stahnsdorf eine Kostenbeteiligung am Bau der regionalen Turnhalle am Schwarzen Weg nicht geben könne. „Das heißt nicht, dass wir aus der Kooperation mit Kleinmachnow und Teltow aussteigen, aber wir müssen unsere finanzielle Stärke realistisch einschätzen.“

Dass sich Stahnsdorf dennoch engagiere, zeige sich am Freibad Kiebitzberge. „Die Sanierung dort heißt praktisch Neubau“, schätzt Albers ein. Das Bad sei 30 Jahre alt und werde viel Geld verschlingen. Stahnsdorf habe bereits beträchtliche Mittel dafür in den Haushalt eingestellt. Außerdem will die Gemeinde ein Grundstück für das dritte Kreis-Gymnasium kostenlos zur Verfügung stellen. „Das zeigt doch: Wir tun was für die Region“, so Albers. (sti)