MAZ 18.0908

 

Verwaltung: Bauboom im Umland

Kreis will Wartezeit auf Baugenehmigung um einen Monat verkürzen

BELZIG - Auch wenn die Baubehörde des Kreises in diesem Jahr mit annähernd 2400 Bauten insgesamt 2000 weniger als noch vor acht Jahren genehmigt, gehört sie dennoch zu den Spitzenreitern im Land Brandenburg. Hinter diesen Genehmigungen verbirgt sich eine Investitionssumme von bisher 200 Millionen Euro. Im ganzen Land Brandenburg betrug diese im ersten Halbjahr 814 Millionen Euro.

„Bis Jahresende rechnen wir in Potsdam-Mittelmark sogar mit einen Investitionsschub von insgesamt 260 Millionen Euro“, sagt Fachdienstleiter Ulf Schilling „Dies ist auf jeden Fall eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Wir wollen aber unbedingt die Wartezeit im Sinne der Bauherren mit unserem neuen System des Dokumentenmanagements verkürzen. Liegen wir gerade bei dreieinhalb bis viereinhalb Monate Bearbeitungszeit – womit wir nicht zufrieden sind – so halte ich künftig eine Verkürzung um vier Wochen für möglich.“

Wenn die Anfangsschwierigkeiten mit dem System überwunden sind, sollen in den nächsten Tagen alle erforderlichen Behörden des Landratsamtes gleichzeitig Zugriff auf den Bauantrag haben. „Waren zum Beispiel Wasserbehörde und Denkmalschutz bisher zeitlich nacheinander am Verfahren beteiligt, was kostbare Zeit gekostet hat, so können jetzt die Behörden gleichzeitig per Knopfdruck am Computer Einsicht nehmen und ihre Stellungnahme abgeben“, sagt Schilling.

Die meisten Bauanträge kommen aus Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow, Werder und Beelitz. 200 sind jetzt mit einem Schlag aus Teltow angekündigt, wo das Mühlendorf wächst. Laut Schilling sind aber im Kreis im Vergleich zum Vorjahr in den vergangenen Monaten insgesamt mehr Anträge für Gewerbebauten eingegangen.

Höchstens zehn Prozent aller Bauanträge würden von der Behörde nicht genehmigt werden. Klagte der Bauherr gegen den Bescheid, so ging der Kreis vor Gericht bisher in 92 Prozent der Fälle als Sieger aus dem Gerichtssaal, sagt Fachamtsleiter Schilling. Die Baubehörde registriert eine zunehmende Zahl von Bürgerbeschwerden über Bauherren. Sie betreffen unter anderem Schwarzbauten, Abweichungen von der Baugenehmigung und Nutzungsänderungen. (Von Regine Greiner)