MAZ 05.07.08

 

UMWELT: Kompromiss für den Buschgraben

Gemeindevertreter entscheiden am Donnerstag über Bebauung

KLEINMACHNOW - Der Kleinmachnower SPD-Abgeordnete Michael Scharp möchte die aufgeheizten Gemüter im Interessenkonflikt um die Bebauung des Buschgrabens abkühlen. Den Gemeindevertretern will der Fraktionschef in der Sitzung am nächsten Donnerstag einen Kompromissvorschlag zwischen Erhalt des Grünlands und Umwandlung in Bauland unterbreiten: Statt 53 Wohnhäusern sollen nur etwa ein Viertel der Häuser gebaut und damit ein größeres Stück Grünland erhalten werden. Das war bei einer Diskussionsrunde zu erfahren, die die Initiative „Grüner Buschgraben“ am Donnerstag in den Kammerspielen Kleinmachnow veranstaltet hat.

Die Abgeordneten werden am Donnerstag darüber entscheiden, ob das Grünland im Flächennutzungsplan als Bauland eingetragen wird. Stimmen die Abgeordneten dem zu, ist der Grundstein für eine Bebauung gelegt. Damit Landeigentümer Alexander Gérard und die anderen 17 Eigentümer die Baufirmen beauftragen können, muss noch der Bebauungsplan aufgestellt werden. Darin sind das Verkehrskonzept, die erlaubten Dachformen oder die Höhe der Häuser festgelegt.

Die Mehrheit der Abgeordneten im Bau-, Umwelt- und Hauptausschuss haben die Umwandlung in Bauland bereits empfohlen. Die Initiative „Grüner Buschgraben“ hat die Vertreter aller Fraktionen in die Kammerspiele eingeladen, um den mehr als 50 anwesenden Einwohnern ihr Votum zu erklären. Die CDU-Fraktion entschuldigte sich im Vorfeld. Sie ließ aber schriftlich ausrichten, dass sie für die Bebauung ist, weil ein Verbot einer Zwangsenteignung gleichkäme. Das sieht die FDP ähnlich, die ebenso aber ohne Entschuldigung keinen Abgeordneten vorbeigeschickt hatte. Als einziger Vertreter der befürwortenden Fraktionen ist hingegen Klaus-Jürgen Warnick für die Linkspartei erschienen. Er ist sich sicher, dass die Eigentümer im Fall einer Ablehnung sowieso Baurecht vor Gericht erhalten werden.

Das sieht Susanne Krause-Hinrichs (SPD) anders. Denn die Gemeinde allein entscheidet über das Baurecht. Ein Teil der SPD ist für und der andere gegen die Ausweisung als Bauland. Die Fraktionen Unabhängige Bürger in Kleinmachnow/Wir und die Grünen-Abgeordnete Barbara Sahlmann kündigten an, gegen den Flächennutzungsplan und damit für den Erhalt des Grüns zu stimmen. ekö