MAZ 02.07.08

 

JUGEND: Tiere drangsaliert

Randale auf Kleinmachnower Spielplatz

KLEINMACHNOW - Auf dem Spielplatz am Arnold-Schönberg-Ring neben dem Kleinmachnower Rathausmarkt hat es offenbar erneut Ausschreitungen randalierender Jugendlicher gegeben. „Ich bin von Anwohnern über die Vorfälle informiert worden“, sagte der CDU-Fraktionschef in der Gemeindevertretung, Ludwig Burkardt, gestern zur MAZ. Eine Gruppe junger Leute habe unter anderem Wildschweine drangsaliert und attackiert. Als Erwachsene sie aufgefordert hätten, von den Tieren abzulassen, seien diese von den Jugendlichen beschimpft und mit den Worten bedroht worden: „Lasst uns in Ruhe, sonst kümmern wir uns um Euch.“

Im Hauptausschuss am Montagabend schlug Burkardt vor, einen Wachschutz am Spielplatz einzurichten, der rund um die Uhr für Ruhe sorgt. Dazu müsse man auch „Geld in die Hand nehmen“. Der Rückbau des Spielplatzes, den die Anwohner fordern, sei nur die „ultima ratio“. Denn das würde bedeuten, „dass wir auf Kosten anderer Kinder vor den Randalierern kapitulieren“. Für eine „konsequente Verdrängung der aggressiven Jugendlichen“ sprach sich auch Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) aus. (sti)

 

MAZ 02.07.08

 

Auswüchse

Jürgen Stich über die sittliche Verwahrlosung einiger Jugendlicher

Randalierende Jugendliche machen seit mehr als einem Jahr den Spielplatz am Kleinmachnower Rathausmarkt unsicher. Gebaut wurde die Anlage für Kinder bis zwölf Jahre, in den Abendstunden ist sie zu einem Treffpunkt des pubertierenden Nachwuchses geworden. Alle Versuche, dem Treiben Einhalt zu gebieten, sind bislang gescheitert. Weder Polizei noch Ordnungsamt sehen sich in der Lage, Alkohol- und Gewaltexzesse zu stoppen. Eine scheinbare Beruhigung der Lage nach dem Jahreswechsel war trügerisch. Erneut wurden Anwohner beschimpft und bedroht, sogar Wildschweine sind vor Attacken nicht mehr sicher. Die Tiere werden „aus Spaß an der Freude“ drangsaliert.

Der Verwaltung und den politisch Verantwortlichen ist klar, dass ein Rückbau des Spielplatzes oder der Einsatz eines permanenten Wachschutzes das Problem nur an andere Orte im Gemeindegebiet verschieben würde. Dennoch ist konsequentes Vorgehen gegen die Randale unverzichtbar. Zusätzlich müssen aber auch die Ursachen der Auswüchse aufgedeckt und ernsthaft diskutiert werden. Schließlich wachsen die jungen Leute nicht im luftleeren Raum auf. Es gibt Eltern und andere Erwachsene, die Vorbild für ein Verhalten sind, das augenscheinlich alle sittlichen Grenzen sprengt. 20