Märkische Allgmeine 09.06.08

 

SCHIFFFAHRT: Nordkammer für Schiffe wieder freigegeben

Neue Spundwand an der Kleinmachnower Schleuse gesetzt / Transportaufkommen am Teltowkanal steigt

KLEINMACHNOW - Die Nordkammer der Kleinmachnower Schleuse ist für den Schiffsverkehr wieder geöffnet worden. Darüber informierte der Leiter des Wasserstraßen-Neubauamts Berlin, Rolf Dietrich, jetzt die MAZ. Seit 25. März dieses Jahres konnten die Schiffe nur durch die Mittelkammer geschleust werden, weil an der Nordseite Bauarbeiten im Gang waren.

Laut Dietrich mussten „dringende Sicherungsmaßnahmen“ im unteren Vorhafen durchgeführt werden. Die alte Spundwand zur Ufereinfassung sei nicht mehr standsicher gewesen und habe ersetzt werden müssen. „Andernfalls wäre die Gefahr einer Hangabrutschung nicht auszuschließen gewesen.“

Das Neubauamt hat insgesamt 1,7 Millionen Euro für die neue Ufereinfassung investiert. Sie besteht aus Stahlspundbohlen mit einer Stahlpanzerung. Der Vorhafen wurde auf vier Meter Tiefe ausgebaggert. Die Sohle ist mit Steinen befestigt worden. Damit Schiffe nicht gegen die Schleuse stoßen, wie es bereits häufiger geschehen ist, seien zudem zwei „temporäre Leitwerke“ eingesetzt worden. Sie sollen wieder abgebaut werden, wenn die Nordkammer neu gebaut wird. Der Ausbau, der frühestens 2010 beginnen wird, ist allerdings umstritten. Trotz Widerständen von Naturschützern hält das Wassestraßen-Neubauamt an diesem Projekt fest. Die jetzt fertiggestellte neue Ufereinfassung ist bereits Teil des Planfeststellungsbeschlusses zur Verlängerung der Kammer.

Dietrich hält den Ausbau der Schleuse für notwendig und verweist auf ein steigendes Verkehrsaufkommen im Teltowkanal. So habe sich der Gütertransport seit dem Jahr 2003 annähernd verdreifacht.

Im Jahr 2007 wurden laut Dietrich an der Schleuse insgesamt 4012 Güterschiffe, 123 Fahrgastschiffe, 4740 Sportboote und 640 sonstige Wasserfahrzeuge gezählt. Auch eine Mehrheit im Brandenburger Landtag habe erst wieder Ende Mai dafür votiert, den Ausbau der Kleinmachnower Schleuse weiter voranzutreiben und umzusetzen, so Dietrich. sti