Märkische Allgemeine 28.03.09
Die Existenz des Industriemuseums mit Berufsfindungszentrum in der Region
Teltow ist bedroht.
Von Elke Kögler
REGION TELTOW Die Arbeit im Industriemuseum der Region Teltow in Kleinmachnow
ist ab 1. April lahmgelegt. Der Grund: Am Montag enden die Verträge von sechs
ABM-Kräften (Arbeitsbeschaffungsmaßnahme) – darunter der von Museumschef Erich
Burmeister. Über die Zukunft von zehn weiteren Stellen wird bis August
entschieden. Das hat die Arbeitsagentur in Potsdam der MAZ bestätigt.
„Nun haben wir ein ernsthaftes Problem“, sagt Lothar Starke, Chef des
Fördervereins. Denn die Mitarbeiter richten alle Ausstellungen ein,
organisieren Vorträge über die Industriegeschichte der Region und vermitteln
Schülern im „Informationszentrum für Berufsorientierung“ – ein Teil des Museums
– eine Vorstellung vom Arbeitsleben. Wenn die ABM-Maßnahmen nicht verlängert
werden, könne das Museum diese Aufgaben nicht mehr wahrnehmen, erklärt Starke.
Drei von den sechs am 31. März auslaufenen Stellen werden von der
Mittelmärkischen Arbeitsgemeinschaft zur Integration in Arbeit (Maia)
finanziert. Diese könnten laut Kai-Uwe Schwinzert, Sprecher und
Maßnahmenplaner, um ein halbes Jahr verlängert werden. „Am Montag wird es
definitiv eine Entscheidung geben“, sagt Schwinzert. Wie die voraussichtlich
aussehen wird, ließ er offen. Im September sei jedoch auf jeden Fall Schluss,
da die maximale Förderungsdauer von drei Jahren bereits überschritten ist. Wenn
neue ABM-Stellen geschaffen würden, müssten diese mit neuen Personen besetzt
werden – damit so viele Menschen wie möglich einen solchen Arbeitsplatz
erhalten. Die drei anderen ABM-Kräfte, die sich um die Berufsorientierung
kümmern, finanziert die Arbeitsagentur Potsdam. Diese wolle die Agentur nicht
weiter als ABM-Maßnahme, sondern mit anderen Mittel fördern, hieß es aus der
Abteilung Arbeitsvermittlung. Dann müssten die Kommunen und Schulen jedoch
50 Prozent der Kosten übernehmen. In diesem Fall könnten die drei
Mitarbeiter für die Berufsorientierung ihre Arbeit fortsetzen.
Die Kommunen hat der Förderverein Industriemuseum offenbar noch nicht über die
aktuelle personelle Situation informiert: „Ich höre zum ersten Mal, dass dort
Stellen auslaufen“, sagte Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) auf
Anfrage der MAZ.