Märkische Allgemeine 08.03.08

BILDUNG: Museum bietet Berufsberatung an

Kleinmachnower Einrichtung arbeitet eng mit Arbeitsagentur und Schulen zusammen

KLEINMACHNOW - Das dürfte in Brandenburg einmalig sein: Ein Museum öffnet seine Tore, um junge Menschen über Ausbildungen und Berufe zu informieren. Das „Industriemuseum Region Teltow e.V.“ in Kleinmachnow hat sich für diesen Weg entschieden. Neben dem Blick in die Vergangenheit, der durch die Präsentation der regionalen Unternehmensgeschichte geschärft werden soll, setzen die Mitarbeiter nun auch auf die Zukunft.

„Wir haben bemerkt, dass Schüler, Eltern und Lehrer nicht genau wissen, welche beruflichen Möglichkeiten es in unserer Region gibt. Diesem Manko wollen wir abhelfen“, sagt Lothar Starke, Vorsitzender des Museumsvereins. Seit dem 1. Februar dieses Jahres arbeitet nun die Informationsstelle „I-Punkt“ im Industriemuseum. Hartmut Wittich leitet den Bereich. „Schüler von der fünften bis zur 12. und 13. Klassenstufe können hierher kommen, aber natürlich auch Eltern und Lehrer. Unsere Datenbank umfasst nicht nur die Firmen der näheren Umgebung, sie verzeichnet auch Unternehmen aus dem Nachbarkreis Teltow-Fläming sowie den Städten Potsdam und Berlin.“

Der Verein im Industriemuseum darf allerdings nur Berufsorientierung für die Jugendlichen anbieten. Für die Vermittlung von Stellen ist die Arbeitsagentur zuständig. „Wir arbeiten aber eng mit dieser Behörde zusammen“, so Starke. Außerdem ist die Informationsstelle in das regionale Netzwerk „Praxislernen“ und in den Verein „Netzwerk Zukunft, Schule und Wirtschaft für Brandenburg“ eingebunden. Doch nicht nur Berufsmöglichkeiten sollen in Kleinmachnow aufgezeigt werden. Auch über die Vielfalt der Bildungsgänge wird aufgeklärt. „Gerade in einer Region, in der überdurchschnittlich viele Grundschüler in Richtung Gymnasium streben, ist es wichtig, dass die Gesamt- und Oberschulen sowie das Oberstufenzentrum in Teltow mehr in den Fokus genommen werden“, so Starke. Wittich und sein Team von zehn Mitarbeitern führen deshalb in den Schulen Informationsveranstaltungen durch. „Mit fünf Schulen haben wir bereits Kooperationsvereinbarungen geschlossen.“ Ab September will das Industriemuseum dann Arbeitsgemeinschaften anbieten, in denen die Schüler konkrete Anforderungen in einzelnen Berufen kennen lernen sollen.

Der I-Punkt im Meiereifeld 35 ist von Montag bis Mittwoch 13 bis 16 Uhr, am Dienstag und Donnerstag von 13 bis 18 Uhr geöffnet ( 033203/7 76 86 o. 88 69 68). Jeweils dienstags gibt es ab 18 Uhr den Vortrag „Berufschancen in der Region“.(Von Jürgen Stich)