Märkische Allgemeine 01.03.08

 

AUF EIN WORT

Eigenes Süppchen Jürgen Stich über Erwartungen der Landesregierung an die Kommunen der Teltower Region

Der Landesregierung scheint langsam die Geduld auszugehen, wenn Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf mit der immer gleichen Forderung an die Türen in Potsdam klopfen. „Wir wollen regionaler Wachstumskern und gemeinsames Mittelzentrum werden“, wünschen sich Bürgermeister und Kommunalpolitiker. „Dann müsst ihr auch etwas dafür tun“, kommt jetzt die Antwort aus berufenem Munde. Jutta Jahns-Böhm, lange Jahre in der Staatskanzlei tätig und jetzt auf Bundesebene aktiv, drückte es gestern drastisch aus. Auf einen formalen Status zu bestehen, bringe die Region keinen Schritt weiter. Jahns-Böhm forderte „kreative Kooperation“ und den Willen der einzelnen Kommune, zum Wohle der Gemeinschaft auch einmal auf ein eigenes Projekt zu verzichten. Doch diese Bereitschaft ist in den drei Orten kaum ausgeprägt. Jeder kocht und verspeist sein eigenes Süppchen, übergreifende Vorhaben jedoch schmoren jahrelang vor sich hin, bis sie ungenießbar geworden sind. Wenn es zum Beispiel nicht einmal gelingt, die Gewerbeflächen gemeinsam zu vermarkten oder den Kindern genügend Plätze an Gymnasien zur Verfügung zu stellen, dann muss sich niemand wundern, dass die Kraft der Region geringer eingeschätzt wird, als sie es tatsächlich ist.