Märkische Allgemeine 14.02.08

 

Feuerwehr fehlen die Kräfte

Neun Kleinmachnower Kameraden quittierten Dienst

KLEINMACHNOW - Der freiwilligen Feuerwehr in Kleinmachnow gehen die Einsatzkräfte aus. Im vergangenen Jahr haben neun Brandschützer ihren Dienst in der Wache im Meiereifeld aus verschiedenen Gründen quittiert. Nur zwei Einsatzkräfte sind hinzugekommen. Das geht aus dem Jahresbericht der freiwilligen Feuerwehr hervor, die Wehrführer Mario Grocholski den Gemeindevertretern vorgestellt hat.

Insgesamt verfügt die Kleinmachnower Wehr derzeit über 26 freiwillige Kräfte. „Zufriedenstellend wäre die doppelt Anzahl“ , sagte Grocholski. Insbesondere an den Wochentagen in der Zeit von 6 bis 16 Uhr seien viele Kameraden nicht verfügbar, weil sie in anderen Orten berufstätig sind und deshalb nicht schnell genug zum Einsatzort gelangen würden, so Grocholski. In solchen Fällen müssen die Kameraden der hauptamtlichen Teltower Wehr Brände löschen oder nach Unfällen Verletzte aus Fahrzeugen befreien.

Ein weiterer Grund für das Personaldefizit sei das mangelnde Verständnis von einigen Arbeitgebern, die Lebensretter vom Dienst zu befreien, was für eigentlich Ehrensache sein sollte, monierte Grocholski. „Leider steht einer Freistellung Feuerwehrangehöriger Arbeitsnehmer zu Einsätzen während der Arbeitszeit nicht einmal jeder Leiter Gemeindeangehöriger Institutionen positiv gegenüber“, sagt der Wehrführer.

Um junge Menschen für den Feuerwehrdienst zu begeistern, planen die Kleinmachnower in diesem Jahr verstärkt, in den Schulen zu werben. „Bei uns können Jugendliche ebenso ihren Zivildienst ableisten“, erklärte Grocholski. Das hat den Vorteil, dass die jungen Menschen während des Dienstes ihrer Ausbildung oder ihrem Studium nachgehen können und somit keine Lohneinbußen hinnehmen müssen.

Wesentlich besser als mit Personal sind die Kleinmachnower Kameraden mit Technik ausgestattet. Im vergangenen Jahr erhielten sie zwei neue Einsatzfahrzeuge, um zwei in die Jahre gekommenen Fahrzeuge zu ersetzen. 2009/2010 muss ebenso der Gelenkmast ausgetauscht werden. Dafür seien bereits Fördermittel beim Kreis beantragt worden. Aufgrund der engen Straßen und der „Parkmentalität der Kleinmachnower“ werde dieser häufig benötigt. 2007 haben die Feuerwehrleute insgesamt 264 Einsätze bestritten. (ekö)