Märkische Allgemeine 11.12.07

 

Baustopp am Heizkraftwerk Umweltschutz / Kleinmachnower legen Widerspruch gegen Teltower Projekt ein

REGION TELTOW - Die Bauarbeiten zur Errichtung eines Heizkraftwerks in Teltow mussten unterbrochen werden. Grund: Kleinmachnower haben Widerspruch eingelegt.

Das Seniorenstift Augustinum in Kleinmachnow und die Verwaltung der Gemeinde haben dafür gesorgt, dass die Bauarbeiten am Teltower Heizkraftwerk in der Oderstraße gestoppt werden müssen. Der Grund: Beide Institutionen haben fristgemäß Widerspruch gegen die Betriebserlaubnis eingelegt, die das Landesumweltamt erteilt hatte.

Wenn es Einsprüche gibt, müssen die Bauarbeiten solange unterbrochen werden, bis geprüft worden ist, ob die Einwände berechtigt sind, erklärten Mitarbeiter des Landesumweltamts auf Nachfrage der MAZ. Einspruch hat nach Auskunft der Behörde aber auch die Danpower GmbH eingelegt – Betreiberin des Werks. Das Unternehmen fordert, dass trotz der Widersprüche weitergebaut werden kann. Sämtliche Anträge werden nun aber zunächst einmal vom Landesumweltamt geprüft, weshalb Danpower im Moment nicht weiterbauen darf.

Die Kleinmachnower Verwaltung habe bei der Prüfung des Teltower Projekts festgestellt, dass Einwohner im Umkreis von 300 Metern – insbesondere die Bewohner der Seniorenresidenz Augustinum – durch das Projekt beeinträchtigt werden könnten, bestätigte Bauamtsleiterin Barbara Neidel der MAZ. „Es ist grundsätzlich unsere Pflicht, zu prüfen, ob Bauvorhaben die Gesundheit der Kleinmachnower gefährden“, erläuterte Neidel. Im Fall „Heizkraftwerk Teltow“ könne eine solche Beeinträchtigung nicht ausgeschlossen werden. Dort will der Betreiber Danpower nämlich vorwiegend Holz verbrennen, um Wärme für die Fernwärmegesellschaft Teltow zu erzeugen. Mit der vom Landesumweltamt empfohlenen visuellen Kontrolle kann Danpower nach Meinung der Kleinmachnower Verwaltung nicht sicherstellen, dass nur Holz verbrannt wird, das keine Schadstoffe enthält und gefährliche Abgase produziert. Außerdem sei die Einspruchsfrist, die am 29. November endete, zu kurz gewesen, da die Umweltbehörde einen Feiertag nicht berücksichtigt habe, sagte Neidel.

Bei den Teltower Ortsverbänden von CDU und Bündnisgrünen hat der Baustopp am Heizkraftwerk Erleichterung ausgelöst. „Wir freuen uns, dass die Bedenken, die wir seit langem gegen das Werk haben, endlich ernst genommen werden“, sagte CDU-Sprecher Axel Schädlich der MAZ. Niemand wolle den Bau des Heizkraftwerks verhindern, „aber es muss klar sein, dass sensible Wohnbereiche in der Nähe nicht beeinträchtigt werden“. (Von Elke Kögler

und Jürgen Stich)