Märkische Allgemeine Zeitung 15.05.07

 

Mobilfunkbetreiber stellt Bauantrag

Zwei weitere Masten für Kleinmachnow

KLEINMACHNOW Für die Errichtung von zwei neuen Mobilfunkmasten in Kleinmachnow will das Unternehmen O2 demnächst einen Bauantrag stellen. Die Masten sollen am Stolper Weg sowie am Ende der Rudolf-Breitscheid-Straße platziert werden. Am 24. Mai stimmen die Gemeindevertreter darüber ab, ob sie das Vorhaben befürworten.

In der Bevölkerung löste die Bekanntgabe dieser Absicht die Gründung der "Bürgerinitiative Mobilfunk" aus. Seit April sammeln Mitglieder Unterschriften für eine Petition, die sie den Abgeordneten zu Beginn ihrer Sitzung vorlegen wollen. In dieser fordern sie, dass in Wohngebieten und im Umkreis von 500 Metern von Kindertagesstätten, Schulen, Jugend- und Senioreneinrichtungen keine Mobilfunkanlagen errichtet werden. Außerdem sollten vorhandene technische Anlagen in Teltow und Berlin für die Versorgung der Gemeinde mitgenutzt werden. Bürgern, die in unmittelbarer Nähe von Mobilfunkanlagen wohnen und arbeiten, müsse ein Mitspracherecht bei der Standortwahl eingeräumt werden, meint die Initiative.

"Das kommunale Einvernehmen muss da sein", erklärte Bernd Engemann der MAZ auf Anfrage. Als "Netzwerkrealisierer" ist er dafür zuständig, die lückenlose Versorgung der Bevölkerung mit UMTS-Diensten sicherzustellen. Wenn die Gemeinde eine Ablehnung ordnungsgemäß juristisch begründet, werde O2 nicht von dem Recht Gebrauch machen, die Baugenehmigung mit Hilfe des Landkreises durchzusetzen. "Unbegründete Befindlichkeiten" könne das Unternehmen jedoch aufgrund seiner gesetzlichen Versorgungspflicht nicht berücksichtigen.

Auch der Forderung, an bestimmten Orten keine Anlagen zu errichten, könne der Mobilfunkbetreiber nicht immer gerecht werden. So müsse jeder einzelne Mast so positioniert werden, dass er eine Versorgungslücke schließt. "Die Physik können wir nicht verbiegen", so Engemann. Allerdings überlege sich auch O2 "ganz genau", an welchem Standort weitere Antennen installiert werden. Schließlich seien die Kosten in Höhe von rund 180 000 Euro auch für das Großunternehmen eine erhebliche Investition. ekö