Märkische Allgemeine Zeitung 18.11.06
TELTOW Der verbale
Schlagaustausch zwischen den drei Bürgermeistern der Region – Thomas
Schmidt (Teltow), Wolfgang Blasig (Kleinmachnow) und Gerhard Enser
(Stahnsdorf) – war noch einmal Thema der jüngsten Teltower
Stadtverordnetenversammlung. Nachdem Schmidt in einer Presseerklärung seine
beiden Amtskollegen aufs Korn genommen hatte, appellierte Ronny Bereczki
(CDU) an das Stadtoberhaupt, "den Kopf nicht in den Sand zu
stecken". Wie berichtet, hatte Schmidt kritisiert, dass Blasig und Enser
bilaterale Gespräche mit dem Ziel einer möglichen Fusion beider Orte
aufgenommen haben, ohne die Teltower davon in Kenntnis zu setzen und
entgegen anderer Absprachen zwischen den drei Bürgermeistern. Bereczki
indes ist der Ansicht, dass Teltow der Motor einer Fusion aller drei
Kommunen sein sollte.
Der Teltower Bürgermeister seinerseits bestritt, dass
er den Kopf in den Sand stecke. Er sei aber wegen des politischen Umgangs
verärgert gewesen. Gleichzeitig informierte Schmidt darüber, dass er seinen
Kollegen Enser eingeladen habe, um ebenfalls bilateral "gemeinsame
Themenfelder und Handlungsoptionen" zu besprechen. Dazu soll die
Verlängerung der S-Bahn bis Stahnsdorf ebenso gehören wie beispielsweise
die Verkehrsanbindung über die Biomalzspange oder mögliche Synergien bei
den Wohnungsgesellschaften.
Das Gespräch solle keinesfalls den Kleinmachnower Bürgermeister,
der schriftlich über die beabsichtigte Unterredung informiert sei,
abkoppeln, "sondern Schnittmengen ermitteln". Schmidt bekräftigte
zudem, dass Teltow auf keinen Fall auf seinen Standortvorteil –
Einstufung als Mittelzentrum – verzichten werde. "Stärken stärken"
bedeute für ihn, deutlich zu machen, dass man zwar in der Sache Gewinner
sei, dass aber auch die Partner in Kleinmachnow und Stahnsdorf davon
profitieren sollten. A.K.