Märkische Allgemeine Zeitung 11.11.06

Tafelsilber wird vor die Rathaustür gelegt

Teltows Bürgermeister weiterhin verwundert über Alleingang der Nachbarn

TELTOW Noch immer ist es Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) schleierhaft, warum seine Amtskollegen Gerhard Enser (CDU) in Stahnsdorf und Wolfgang Blasig (SPD) in Kleinmachnow in Sachen Zusammenarbeit und möglicher Fusion einen Sonderweg gehen und Teltow außen vor lassen wollen. In einer Pressemitteilung heißt es: "Mit einiger Überraschung musste in Teltow zur Kenntnis genommen werden, dass die bisherigen Absprachen – insbesondere der Bürgermeister der Region – zu einer regionalen Zusammenarbeit sich als Seifenblase erweisen."

Noch vor kurzem hätten die drei Bürgermeister sich auf die Erarbeitung eines Eckwertepapier verständigt als Grundlage für die weitere Zusammenarbeit. "Die Erkenntnis, dass das gesprochene Wort unter Kollegen bei einem solch diffizilen Thema keine Werthaltigkeit besitzt, stellt eine neue Qualität im politischen Umgang miteinander dar", so Schmidt. Trotz dieser persönlichen Enttäuschung sollen jedoch weitere regionale Gespräche nicht blockiert werden, macht das Stadtoberhaupt deutlich und vermutet derweil: "Der Umstand, dass von Seiten der Gemeinde Stahnsdorf Kooperationsmöglichkeiten vorgeschlagen werden, die bislang als absoluter Tabubereich galten, lassen den Verdacht zu, dass jemand seinen kommunalpolitischen in einen landespolitischen Übergang vorbereitet und sein Tafelsilber den Nachbarn freundlichst vor die sich selbst öffnende Rathaustür legt."

Schmidt bedauert, dass die Nachbarn das Mittelzentrum Teltow nicht als einen Baustein betrachten, um die weitere Verzahnung in einem regionalen Wachstumskern zu betreiben, "führt doch bekannterweise nicht nur ein Weg nach Rom". Und somit werde man jetzt in Teltow entsprechend dem brandenburgischen Leitgedanken die eigenen Stärken stärken. A.K.