Märkische Allgemeine Zeitung 18.09.06

Eigeninitiative ist jetzt gefordert

Jugend-Kultur-Treff bleibt im Heizhaus

CAROLIN SCHULZE

KLEINMACHNOW Viele Ideen wurden bei der Versammlung des Jugend-Kultur-Treffs Kleinmachnow (JKT) diskutiert, zu der am Freitag mehr als 30 Teilnehmer ins einstige Heizhaus auf dem Seeberg gekommen waren. Am Ende waren sich alle einig, dass den Worten nun Taten folgen müssten.

Im JKT können Jugendliche selbst entscheiden, während ihnen in anderen Einrichtungen Angebote unterbreitet werden. "Wir möchten ihnen zeigen, dass sie Projekte eigenverantwortlich umsetzen können", sagte Bernd Wilczek, Vorsitzender des JKT. Doch seit der Gründung 2005 gilt es einige Probleme zu klären. So hatten sich durch den Eigentümerwechsel des Heizhauses von der Telekom zur Berlin-Brandenburg International School (BBIS) in diesem Jahr neue Schwierigkeiten in Sachen Mietverhältnis ergeben. Schon davor wurde der Verein, der zehn Mitglieder hat, von den Besitzern eher geduldet als befürwortet. Doch in diesem Punkt gibt's erste Erfolge. "In den nächsten Tagen wird ein befristeter Mietvertrag mit der BBIS unterschrieben, und auch die Finanzierung steht fest", sagte der Vereinsvorsitzende. Die Gemeinde will für ein Jahr die Mietkosten übernehmen.

Zurzeit verfügt der JKT im Heizhaus über ein Zimmer, in dem vier Bands proben. In Zukunft möchte man aber weitere Teile des Gebäudes nutzen. "Im ehemaligen Kohlenkeller könnten wir Proberäume einrichten, so dass hier mehr Gruppen üben können", sagte Wilczek. Dass der Bedarf da ist, war am Freitag klar. Gleich mehrere Jugendliche bekundeten ihr Interesse an einem Proberaum. Im renovierungsbedürftigen Keller sind jedoch einige Arbeiten fällig, und es sind die Nutzungsbedingungen zu klären. "An dieser Stelle müssen wir zeigen und beweisen, dass der Bedarf für die Räume besteht und dass die Jugendlichen die Sache tatkräftig unterstützen", betonte der JKT-Vorsitzende. Zu diesem Zweck lagen am Freitag Listen aus, in die sich die Jugendlichen einschreiben konnten. Nun ist es aber auch wichtig, weitere Förderer zu finden. "Zu diesem Zweck habe ich bereits mit Katrin Butz, Leiterin des Regionalbereiches der Eon-Edis AG, gesprochen. Nun ist zu klären, wie uns der Konzern unterstützen kann und möchte", sagte Bernd Wilczek.

In ferner Zukunft könnte das Heizhaus, das ebenfalls von einer Musikschule genutzt wird, für weitere kulturelle Veranstaltung wie Ausstellungen offen sein. "Auch Theatergruppen und andere Arbeitsgemeinschaften könnten hier einen Raum für ihre Zwecke bekommen", erklärte Wilczek. Doch im Moment ist es wichtig, Eigeninitiative zu zeigen, um die bestehenden Verhältnisse zu sichern und die Ideen umzusetzen. Um ihre Bereitschaft zu beweisen, verabredeten sich rund 20 Jugendliche für nächsten Freitag, um den Kohlenkeller aufzuräumen. Dann wird sich zeigen, ob sie die Möglichkeiten nutzen, die ihnen der JKT bietet.