Märkische Allgemeine Zeitung 03.07.06
KONSTANZE WILD
TELTOW Auf dem Weg zum Naherholungsgebiet
Teltowkanalaue schreitet die Stadt Teltow voran. Im Planungs- und
Bauausschuss stellte das Berliner Büro Ökologie + Planung erste
Realisierungsmöglichkeiten für einen Wegeabschnitt vor. Das Konzept
betrifft den südlichen Uferabschnitt zwischen Rammrathbrücke und dem noch
vorhandenen Brückenkopf der ehemaligen Teltowwerftbrücke.
Damit sei man Vorreiter in der Region, betonte Regina
Hul, die die Kanalaue als einen "wesentlichen Aspekt auch für die
Tourismusplanung" vorstellte.
Der Ausschuss nahm eine Entwurfsplanung, die eine
durchgängig zwei Meter breite Trasse vorsieht, einstimmig an. Da der Weg
für Radfahrer und Fußgänger bestimmt sei, wäre dies das Mindestmaß, so die
Planerin.
Ein Tennenbelag, also feiner wassergebundener
Schotter, füge sich in die Landschaft ein und sei zudem wasserdurchlässig,
ein umweltverträglicher Aspekt. Gut befahrbar hänge die Pflegeintensität
einer solchen Fahrbahndecke letztlich auch von der Qualität der Ausführung
ab.
Nur ein Wegestück wird asphaltiert
An der Rammrathbrücke geht es los. Dort muss eine
Böschung überwunden werden, das einzige Wegestück, welches asphaltiert
werde, erläutert Hul. Fünf Bäume, die "im Wege" stehen und
gefällt werden müssen, werden durch eine Ersatzpflanzung an anderer Stelle,
aber konkret im Wegeverlauf ersetzt. Ansonsten sei die Vegetation an der
Kanalaue ausreichend und man möchte die Sicht auf die Wasserstraße nicht
mindern. Vorbei am Landratsamt, Speicherstadt und Großmärkten führt die
Erholungsmeile in einem Abstand von fünf bis zehn Metern zum Ufer bis zur
ehemaligen Teltowwerftbrücke.
Eine Anfrage aus dem Ausschuss, ob denn der Platz
hinter den Großmärkten "toom" und "real" für eine
Wegeführung ausreichend sei, bejahte Hul. Seit längerem wird von ortskundigen
und für die Kanalauenentwicklung Aktiven bemängelt, dass sich die Märkte
mit Zäunen und Containern "bedrohlich nahe" der Uferböschung
genähert hätten.
Im Bereich des alten Brückenkopfes existiert eine
dichte Vegetation, die die Planer zur Überzeugung brachte, dort einem
vorhandenen Trampelpfad zu folgen und einen "Umweg" in Kauf zu
nehmen. Die zeitliche Realisierung hänge nun von den Verhandlungen mit den
Anrainern ab. Mit den betroffenen Grundstückseignern, drei an der Zahl, sei
indes noch nicht verhandelt worden, hieß es im Ausschuss von Seiten der
Stadt. Üblich und sinnvoll sei heute auch eine Grunddienstbarkeit,
erläutert Hul. Ein Wegerecht, welches die Nutzung sichert, ohne das
Grundstück zu kaufen.
Schifffahrtsbehörde eingebunden
Über Fördermittel sei noch nichts Konkretes bekannt,
so Hul gegenüber der MAZ. Jedoch existiere seit längerem die Idee, bei der
Anlage und Nutzung des Weges die Behörden der zuständigen Wasser- und
Schifffahrtsämter mit ins Boot zu holen.