Märkische Allgemeine Zeitung 08.08.05

Ehrung der Mauertoten
FDP: Straßen nach den Opfern benennen

KLEINMACHNOW Anlässlich des 44. Jahrestages des Mauerbaus am 13. August 1961 fordert die Kleinmachnower FDP, dass "bei der zukünftigen Benennung von Straßen im Gemeindegebiet auf die Namen der Kleinmachnower Mauertoten" zurückgegriffen werden soll.

Der FDP-Kreistagsabgeordnete Wolfgang Jordan sagte zur MAZ: "Nach meinen Recherchen sind im Kleinmachnower Bereich der ehemaligen Grenzanlagen mindestens vier namentlich bekannte junge Männer getötet worden."

Es handle sich um den damals 19 Jahre alten Peter Mädler, der bei der Flucht durch den Teltowkanal am 26. April 1963 erschossen worden sei, den 20 Jahre alten Christian Buttkus, erschossen am 3. März 1965 in der Nähe des Teerofendamms, den 23 Jahre alten Walter Kittel, der an der Stammbahn am 17. Oktober 1965 getötet wurde, und um den erst 17 Jahre alten Karl-Heinz Kube, den Grenzsoldaten am 16. Dezember 1966 am Teltowkanal erschossen.

"Diese Toten haben unmittelbaren Bezug zur jüngeren Geschichte unserer Gemeinde", so der FDP-Ortsvorsitzende Norbert Gutheins. Es sei eine "Plattitüde" der ehemaligen Täter, wenn die Erschossenen als "Opfer des Kalten Krieges" bezeichnet würden.

"Verantwortlich sind vielmehr die verbrecherischen Machthaber der DDR und ihre kriminellen Helfershelfer in den Grenztruppen", so die beiden FDP-Politiker. sti