Märkische Allgemeine Zeitung 07.06.04

Kurz vor dem Durchbruch

Optimismus beim Sommer-Festival: Die Akteure glauben wieder an eine Lösung für den Seeberg

 

KLEINMACHNOW
Wenn die Internationale Schule ihr Sommer-Festival feiert, geht es immer auch fröhlich zu. In diesem Jahr war die Stimmung trotz wechselhaften Wetters wohl noch etwas gelöster. Wen man am Samstag auf dem Seeberg auch traf, eine Brise Optimismus führten alle im Munde. Die Worte der Lokalpolitiker wie Schulvertreter ließen durchaus den Schluss zu: Er liegt in der Luft - der Durchbruch im Ringen um Zukunft und Gestalt des Kleinmachnower Seebergs, an dem sich Gemeinde, Nutzer und Areal-Eigentümer Telekom seit Jahren versuchen. "So nah wie jetzt waren wir noch nie an einer Lösung dran", meinte denn auch Burkhard Dolata, kaufmännischer Geschäftsführer der Internationalen Schule. Das Schöne sei, dass nun alle Beteiligten danach suchen, wie sie zusammen kommen können, sagte er. Jens Klocksin (SPD) sprach von einem qualitativen Sprung, weil jetzt in allen Köpfen drin sei, dass "die Suche nach einem Kompromiss keine Einbahnstraße ist". Und: "Wir sind in den letzten Wochen weiter gekommen als in den ganzen Jahren zuvor."

 

Was für ihn auch daran liegt, dass sich erstmals ein Ausschuss konzentriert allein mit dieser Sache befasst und dort alle Beteiligten sichtlich um eine Lösung bemüht sind. Der erst Anfang dieses Jahres ins Leben gerufene Seeberg-Ausschuss hat deshalb inzwischen einige Freunde hinzu gewonnen. Nach anfänglicher Skepsis ist auch Dolata derzeit vom Gremium und dessen Arbeit begeistert. Er sieht aber auch das Ende der Fahnenstange erreicht. "Wir haben den Seeberg kennen und lieben gelernt und wollen hier bleiben, aber die Politik muss in diesem Jahr den Durchbruch schaffen." Es sei der Schwebezustand, den die Internationale Schule nicht mehr ertragen könne. Es fehlt inzwischen der Platz für die Aufnahme neuer Kinder, "weil man als Kaufmann nicht wieder zwei Millionen Euro rein stecken kann", wenn im Hintergrund die Gefahr lauere, vom Gelände zu fliegen.

An ein solches Szenario mag Dolata aber derzeit nicht denken: "Man spürt, dass was läuft." Und kommt die Lösung wie anvisiert vor der Sommerpause? Klocksin: Der Durchbruch ist noch nicht da, der Sommer aber auch noch nicht. "Wir werden Ergebnisse haben. Ich wünschte sie mir in diesem Monat."

Noch aber wird hinter den Kulissen die strittige Frage "ausgependelt", wo und wieviel Wohnhäuser auf dem Seeberg vorstellbar sind. jst